Lymphdrainage in der Palliativmedizin

In der Palliativmedizin trehen lymphostatische Ödeme bei malignen Tumoren auf, die die Lymphbahnen zerstören. Durch schnell wachsende und Raum greifende Tumore werden Lymphbahnen abgedrückt beziehungsweise eingeschnürt. Weitere Gründe sind Herzinsuffizienz, Lebererkrankungen (reduzierte Eiweißproduktion), Darm- oder Nierenerkrankungen (Körpereiweiß werden vermehrt ausgeschieden), Kräfteverfall und Immobilität (reduzierte Muskelleistung und Muskelatrophie), Lungeninsuffizienz und Dyspnoe sowie Hungerödeme (Nährstoffe können nicht mehr gespalten werden).

Dadurch kann es zu folgenden Symptomen kommen:

  • Aktivitätsverlust durch die Schwere der betroffenen Körperteile (z.B. Verlassen des Bettes oder eigenständiger Toilettengang)
  • Verhärtungen des Gewebes der Haut
  • eingeschränkte Atmung (Ödeme im Bauchraum und Rumpf)
  • eingeschränkte Sinnes- und Körperwahrnehmung
  • schmerzhafte Hautspannungen (pergamentartige Haut)
  • psychisches Leid nimmt zu (soziale Isolation, Angst)

Auswirkungen der Lymphdrainage auf Palliativpatienten:

  • Überschüssige Lymphe können in ödemfreie Gebiete drainiert werden
  • durch taktile Reize kann das Stresshormon Kortisol gesenkt werden; dadurch werden Ängste abgebaut
  • Durch Bewegung wird die Muskelpumpe aktiviert
  • isometrische Spannungsübungen helfen beim Lymphabfluss
  • Durch schmerzfreie und mobilisierende Lagerung können die Ödeme besser abfließen (regelmäßiger Lagerungswechsel mit Zustimmung des Patienten; Hart- und Weichlagerungen)

Weitere Therapiemöglichkeiten sind etwa ein Lymphtape, Narbenbehandlung oder sanftes Ausstreichen von Armen und Beinen durch Angehörige in Richtung Rumpf.

Die manuelle Lymphdrainage ist eine sehr wichtige Behandlungsmöglichkeit, jedoch immer in Absprache mit dem behandelnden Arzt.